Vermenschlichung

Anthropomorphismus

Antropomorphismus bezeichnet das Zusprechen menschlicher Eigenschaften auf Tiere.

Ich frage mich immer  "wie würden ich mich in einer solchen Situation fühlen?", wenn ich darüber nachdenke, warum ein Problem auftritt und wie ich es angehen kann. Es geht dabei nicht darum den Hund zu vermenschlichen. Es geht darum Empathie, Mitgefühl und Verständnis für ein anderes Lebewesen zu entwickeln. Von welchen Gefühlen sollen Sie ausgehen, wenn nicht von Ihren eigenen Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen? Wie möchten Sie behandelt werden? Wie möchten Sie leben? Jedes Lebewesen hat eigene Bedürfnisse und Wünsche. Diese gilt es nicht nur zu erkennen, sondern sie dem Lebewesen, in diesem Fall dem Hund, auch zuzugestehen.

Man muss als Mensch auch mal zurückstecken können und den Bedürfnissen des Hundes nachkommen, der sich den ganzen Tag nach uns richtet. Wir bestimmen was er frisst, wann er frisst, wann er das Haus verlassen darf um sich lösen zu können, wann er alleine bleiben muss und wann er mit Freunden spielen darf. Wir bestimmen wie er sich verhalten soll - anderen Hunden, anderen Menschen, uns selbst gegenüber und im Alltag. Wir bestimmen wo sie schlafen dürfen, wo sie sich aufhalten dürfen, ob sie draußen schnüffeln dürfen oder hinter uns hergeschleift werden. Da ist es nicht zuviel verlangt, wenn man einen Hund in sein Leben integrieren möchte, sich auch nach dessen Bedürfnissen und Interessen zu richten.

Wann wird Vermenschlichung für den Hund zum Problem?

Vermenschlichung wird vor allem immer dann zum Problem, wenn dem Hund unterstellt wird, dass er einen ärgern wollte, weil er genau weiß was er tun oder lassen soll. Weiß er es wirklich? Wurde es richtig trainiert? Konnte er das Verlangte aufgrund der Umstände umsetzen? War ihm das Verlangte unangenehm?

Vermenschlichung wird auch dann zum Problem wenn z. Bsp. angenommen wird, einem Hund würde es Spaß machen, durch das Oktoberfest zu laufen, wenn Sie ihrem Hund nicht geben, was er braucht, sondern worauf Sie Lust haben und davon ausgehen, dass ihr Hund das auch mögen muss.

Hunde sind eigenständige, denkende und fühlende Lebewesen. Jeder Hund ist ein Individuum und sollte auch so behandelt werden. Achten Sie genau darauf, ob ihr Hund nicht vielleicht andere Interessen hat, als Sie vermuten.